Angesichts weltweiter Krisen und hoher Inflationsraten ist es aktuell vielen Menschen ein Anliegen, ihr Vermögen so gut es geht zu schützen. Einige setzen dabei auf die Investition in Immobilien, was relativ hohe Vermögenswerte und die Bereitschaft, sich aktiv um die Geldanlage zu kümmern, voraussetzt. Wer sein Vermögen eher unkompliziert schützen, also weder Zeit noch Geld in die Instandhaltung stecken möchte, der sieht in Edelmetallen oft eine geeignete Alternative. Tatsächlich sollten Gold, Silber und Co. beim Vermögensschutz nicht nur eine Alternative darstellen, sondern in vielen Fällen das erste Mittel der Wahl sein. Welche Möglichkeiten zur Investition in Edelmetalle Sie haben, um Ihr Vermögen bestmöglich zu schützen, erfahren Sie in unserem Beitrag.
Physisches Gold – beliebt bei Anlegern
Physisches Gold können Goldbarren in verschiedenen Größen, Goldmünzen oder Münzbarren, aber auch Goldschmuck und -uhren sein. Schmuckstücke sowie Uhren eignen sich als Vermögensschutz jedoch nur bedingt, da im Preis nicht nur der Materialwert, sondern auch die Kosten für die Herstellung, das Design und die Handwerkskunst enthalten sind. Zudem bieten Anlagemünzen, Münzbarren und Goldbarren als sogenanntes Anlagegold steuerliche Vorteile, die es gerade, wenn es um den Schutz des eigenen Vermögens zu nutzen gilt.
Gold ist aktuell das teuerste unter den vier Edelmetallen, die wir in diesem Beitrag für den Vermögensschutz in Betracht ziehen. Trotz des hohen Preises können Sie aber auch kleinere Geldsummen in das Edelmetall investieren, etwa indem Sie kleine Tafelbarren im entsprechenden Wert erwerben. Größeres Vermögen, das durch Gold geschützt werden soll, kann hingegen in große, zwölf Kilogramm schwere Goldbarren investiert werden.
Physisches Silber – in großen Mengen käuflich
Auch bei der Investition in Silber sollte Schmuck nicht berücksichtigt werden. Besser ist die Wahl von Silberbarren, Silbermünzen oder Münzbarren. Interessant ist Silber als Vermögensschutz besonders, da es in solch großer Menge auf dem Markt verfügbar ist, dass Sie sich einen Vorrat an Silbermünzen oder Münzbarren anlegen und diese im Ernstfall als Zahlungsmittel einsetzen können.
Aktuell liegt der Wert einer Unze Silber deutlich unter dem Wert einer Unze Gold. Bei großen Vermögenswerten würden enorme Silbermengen benötigt, deren Lagerung sich als schwierig und unter Umständen als kostenaufwendig erweisen könnte.
Zudem muss berücksichtigt werden, dass die Industrie sehr viel Silber nachfragt, was natürlich einen Einfluss auf den aktuellen Silberpreis hat. Würde die industrielle Nachfrage im Falle einer Wirtschaftskrise drastisch zurückgehen, könnte sich der Silberpreis für Sie negativ entwickeln.
Physisches Platin und Palladium – geringe Verfügbarkeit, aber hohe Nachfrage durch die Industrie
Platin und Palladium werden als Anlageprodukte deutlich weniger intensiv genutzt als Silber oder Gold. Dennoch sollten Sie die beiden Edelmetalle in Ihren Überlegungen bezüglich des Schutzes Ihres Vermögens nicht vergessen.
Die größte Nachfrage nach den Edelmetallen kommt aus der Industrie. Platin wird vorwiegend für die Produktion von Dieselkatalysatoren, Palladium hingegen für Benzinkatalysatoren verwendet. Im Falle einer sinkenden Nachfrage könnten auch die Preise der Edelmetalle sinken. Dies könnte nicht nur bei einer Wirtschaftskrise passieren, sondern auch, wenn die EU in Zukunft Verbrennungsmotoren verbieten sollte.
Dennoch kann physisches Platin oder Palladium im Portfolio in den nächsten Jahren sinnvoll sein, da die noch nicht geförderten Bestände und damit die aktuellen Fördermengen bereits jetzt sehr gering sind. Sollte es zu einem Zeitpunkt in der Zukunft kein förderfähiges Platin oder Palladium mehr geben, könnten die beiden Edelmetalle nur noch durch Recycling vorhandener Bestände für die Industrie verfügbar gemacht werden.
Gold-ETCs – keine Lagerkosten
Gold-ETCs, auch Papiergold genannt, sind mit physischem Gold besichert. Als Papiergold-Besitzer haben Sie damit das Recht, sich das Gold aus Ihrem Gold-ETC jederzeit in physischer Form ausliefern zu lassen. Der Vorteil von Papiergold liegt vor allem darin, dass Sie das Gold nicht selbst lagern müssen – zumindest so lange Sie es sich nicht liefern lassen. Letztendlich bieten Gold-ETCs durch den Lieferanspruch, den Sie als Besitzer erhalten, nahezu dieselben Vorteile für den Vermögensschutz wie physisches Gold.